Home

'Die Sehnsucht nach friedlichen Weiten'
und 'Der Horror vor leeren Räumen'

Michael Balints Beitrag zu einer psychologischen  Typenlehre *

michael balint


Dipl.Psych.
Rudolf Süsske

Die Arbeit von Michael Balint, die ich hier vorstellen möchte, erschien 1959 in England unter dem Titel "Thrills and Regression", ein Jahr später in deutsch: "Angstlust und Regression. Beitrag zur psychologischen Typenlehre".

Schon im Untertitel wird der Abstand von gut 35 Jahren deutlich. Diagnostische Einteilungen in wenige 'Typen' finden im wissenschaftlichen Diskurs kaum noch Verwendung (.z.B. Komorbiditätsprinzip), schleichen sich allenfalls pragmatisch in den klinischen Alltag ein. Gleichwohl bleibt diese Arbeit - gerade in ihren despriptiven Teilen - lesenswert.

Balint beschreibt zwei 'Typen' von Menschen/Patienten in Hinsicht auf die Struktur ihrer Objektbeziehungen, wendet sich somit gegen die für ihn zu grobe Charakterisierung in bezug auf Triebziele. Schon hier zeigt sich Balints Kritik der 'one body psychology', einer Psychoanalyse der Triebschicksale, die mit Bezeichnungen wie 'oraler', 'analer' oder 'genitaler Charakter' hantiert. Der Freudsche Anknüpfungspunkt liegt für ihn mehr in dessen Typologie der 'Objektwahl' (narzißtische und nach dem Anlehnungstypus, vgl. S.Freud, Einführung in den Narzißmus, 1914).

l. Exemplarische Einführung

Bevor wir uns im Dickicht theoriehistorischer und systematischer Bezüge verlieren, worum geht es eigentlich? Balint selbst erzählt uns anfangs von zwei jungen Frauen: (S.13f)

A. Die erste Patientin wollte nie ein 'richtiges Heim' haben. Haus und Besitz wären ihr eine Last. Ihre ganze Habe hatte in zwei Koffern platz. Sie sprach sechs Sprachen, verschlang ein Buch nach dem anderen, behielt diese Bücher aber nicht. Sehr beliebt war sie als verständnisvolle, geduldige Zuhörerin, was ihr Erfolg und Vertrauen einbrachte. Sie wurde Psychiaterin und konnte manchen Katatonen in ein Gespräch verwickeln.
Durchaus gesellig, war sie aber doch am glücklichsten auf langen, einsamen Spaziergängen. Dinge wie Menschen reizten sie, schienen eine Herausforderung für ihre Fähig- und Fertigkeiten. Gefühlsprobleme anderer löste sie mit Erfolg und Stolz, um schnell wieder zu verschwinden und die Ruhe zu genießen.

B. Die zweite Patientin - ein Studentin - war intelligent, künstlerisch begabt und sie sammelte immer etwas; mal waren es Bücher, dann Bilder u.a. Sie war sehr gesellig, hatte Freude an den unterschiedlichsten Menschen. Immer mußte jemand für sie da sein, nicht dieselbe Person, aber Hilfe, Sympathie, Verständnis für ihre vielfältigen Probleme. Ständig brauchte sie Dinge und Menschen um sich, wie sie auch Ideen suchte, die ihr 'die Welt erklärten'. Hierin gab es natürlich auch Enttäuschungen, was jedoch ihr Bedürfnis und das Vertrauen in neue Ideen/Menschen nicht zerstörte.

Was diese beiden Charaktere unterscheidet ist offensichtlich, gleichwohl eint sie entwicklungs- dynamisch etwas, was wir später kennenlernen werden.

Die Objektbeziehung der ersten Patientin (A) hieße in der begrifflichen Neuschöpfung von Balint: philobatisch, die der zweiten (B): oknophil - zwei, wie Kohut einmal anmerkt, recht unverdauliche Begriffe, die sich auch kaum durchgesetzt haben. In beiden steckt das griechische Wort für Liebe (phil..), eine Assoziation, die mit der o.g. entwicklungsdynamischen These zusammenhängt; 'Oknophilie‘ verweist sodann auf das griech. 'okneo' = sich scheuen, zögern, fürchten, anklammern; während 'Philobat' in Anlehnung an 'Akrobat' gebildet wurde. Der Sinn gerade dieser sprachlichen Konstruktion wird deutlicher, wenn wir mit Balint auf den "Jahrmarkt" gehen.

2. "Jahrmarkt und Nervenkitzel (thrill)" (Kap.l., S.17ff)

Heiße Würstchen, Zuckerwatte, Süßigkeiten aller Art - wohlfeil dem oralen Genuß dargeboten; man kann den 'Lukas hauen', Dosentürme zerdeppern und dem/der Liebsten einen Bären schießen. Aggressive Äußerungen werden - ganz unalltäglich - honoriert.
Daneben gibt es aber noch ein Erleben anderer Art, worauf Balint unser Augenmerk lenkt: Schiffschaukel, Karussell, Achterbahn, der Nervenkitzel, einen Akrobaten auf dem Hochseil zu beobachten.
Hier haben wir es mit dem Schwinden des Gleichgewichts, dem Schwindel und Angst zu tun. Um Sicherheit und Standfestigkeit wiederzugewinnen, klammern, lehnen wir uns an, suchen nach etwas Festem, gleichwohl haben wir diese Situation aufgesucht, die Angst selbst geweckt, um sie auszuhalten. Mit welcher Mischung aus Furcht und lustvoller Erwartung genießen es manche von uns, in der Achterbahn etwas von der Schwerkraft zu verlieren, wobei die Haltestange zu einem fast magischen Gegenstand wird. Ähnliches gilt für Rennen aller Art, allgemein für Situationen, in denen wir besonders exponiert sind, oder wir nie dagewesenem Neuen begegnen.

Mit der Formulierung "Das natürlichste neue Objekt ist die Jungfrau" assoziiert Balint den Nervenkitzel des Jahrmarktes mit dem Sexualakt.

Im erotischen Spiel gibt es auch
a) etwas Bedrohliches, Gefährdendes,
b) das freiwillige Aufsuchen der Situation und
c) die zuversichtliche Hoffnung, daß es gut geht.

Kurz gesagt: beim 'Thrill' geht es um das Aufgeben und die Wiedergewinnung von Sicherheit bzw. um Furcht, Wonne und Hoffnung.

3. Objektbeziehungen des Philobatismus
und der Oknophilie

Der Philobat sucht geradezu den thrill, exponiert sich gerne, gibt Sicherheiten auf. Eine sexual-symbolische Deutung drängt sich Balint geradezu auf. Obgleich er es anderenorts ablehnt, die philobatische Objektbeziehung dem 'männlichen' und die oknophile dem 'weiblichen Charakter' zuzuordnen, bleiben seine Beschreibungen eindeutig. So zB. bei der symbolischen Verwandschaft von Philobatismus und Potenz:

(S.26) "Ein mächtiger, geschickter Mann bringt aus sich selbst heraus eine machtvolle Erektion zustande, die ihn der Sicherheitssphäre weit enthebt, (er) vollbringt in seinem über alles erhabenen Zustand unglaubliche Heldentaten und Mutsprünge, nach denen er ungeachtet der zahllosen Gefahren wieder unbeschädigt zur sicheren Mutter Erde zurückkehrt."

Andererseits wird an dieser Szene deutlich, was Balint mit dem kind-lich-narzißzischen Zug dieses 'Typus' meint, der glaubt, alles aus sich selbst heraus - aufgrund seiner Fähig- und Fertigkeiten -bewältigen zu können. Zudem zeigt diese Beschreibung, es geht dem Philobaten darum, die Situation erfolgreich durchzustehen, das Ziel ist die Überwindung in Sicht auf - wie Balint es nennt - 'objektlose friedliche Weiten'. Phantasieren wir die Szene weiter, so stellt sich vielleicht das Bild ein: er dreht sich zur Seite, raucht genüßlich eine Zigarette und läßt gedankenverloren seinen Blick dem sich kräuselnden Rauch folgen.

Der Philobat vertraut auf seine Fähig- und Fertigkeiten (skills), die reichen ihm oft nicht. So bedient er sich Gegenstände, die seine 'Ausstattung' (dies Wort sagt es schon in seiner Doppeldeutigkeit) ergänzen, erweitern und zugleich Sicherheit bieten bzw. symbolisieren: Ski- und Taktstock, Balancierstange, Peitsche, Gewehr u.a. Ihr Besitz übt eine magische Funktion aus, stärkt das Angehen und Aushalten des thrills. Sie bedeuten als 'Festes, an das man sich halten kann', Potenz- und Penis-Symbole, aber fast mehr noch Sicherheit gewährendes 'mütterliches Symbol'. In Hinsicht auf den Aspekt, sich daran klammern zu können, nennt Balint solche Gegenstände: 'oknophile Objekte'.

Versuchen wir nun einmal eine vergleichende Gegenüberstellung der beiden psychologischen Typen:

die philobatische Welt besteht aus 'friedlichen Weiten';

Objekte werden als 'ganz' erlebt, können a) häßlich, feindlich, gleichgültig sein und so die 'friedlichen Weiten' (dh. Harmonie, Optimismus) stören oder sie sind b) schön, freundlich, liebevoll und vertiefen die Harmonie;

also muß man sich um sie kümmern, sorgen, sich Gedanken machen, Rücksicht nehmen, jedoch mit dem Ziel, die Harmonie zu sichern;

die oknophile Welt dagegen besteht aus Objekten, getrennt durch 'furchterregende, leere Räume';

das Verlangen nach Objekten oder Teilen/Aspekten von ihnen ist absolut, rücksichtslos, dh. 'wenn das Bedürfnis auftaucht, hat das Objekt da zu sein';

von Objekt zu Objekt lebend werden die Leerräume gemieden;

den Philobaten trügt die Illusion, die eigene 'Ausstattung' wappnet ihn gegen alle Gefahren, die Welt sei sowieso für ihn da;

er blickt der Gefahr in die Augen, aufrecht geht er ihr entgegen; der Gesichtssinn und Distanz sind vorherrschend;

neue Ideen und Erlebnisse werden gesucht, genossen, aber sie müssen kontrollierbar sein;

den Oknophilen trügt die Illusion, nur durch Halt am (beliebigen) Teil-Objekt lebensfähig zu sein, es werde ihn vor allen Gefahren schützen;

er versucht so nahe wie irgend möglich ans Objekt heranzukommen, um dann vor der Gefahr die Augen zu verschließen; physische Nähe und Tastsinn herrschen vor;

neue Ideen und Erfahrungen wirken bedrohlich, er sehnt sich nach Rückkehr zum Vertrauten und Gewohnten.

Es wäre aber eine falsche Alternative zu sagen, der Philobat haßt sein Objekt und der Okonophile liebt es. Beidesmal sind die Beziehungen ambivalent. Ersterer liebt z.B. sein 'oknophiles Objekt', während der zweite aus Selbstachtung heraus, das Objekt, an dem er festhalten muß, haßt.

4. Die Realitätsprüfung

Beiden Charakteren unterlaufen - wie erwähnt - Fehler bei der Realitätsprüfung, es vermischen sich dabei innere und äußere Wirklichkeit. Balint formuliert einen vierstufigen 'Test of Reality':

1. Ist es eine Wahrnehmung von 'innen' oder 'außen'?
2. Wodurch ist sie verursacht? 'Objektfindung';
3. Was bedeutet die Wahrnehmung? Was ist ihr Sinn / ihre Bedeutung?
4. Welche Reaktion ist angemessen?

Die für uns interessante 3. Stufe fragt nach der 'Bedeutung', den 'Sinn' des Objekts, dh. z.B. die Charakterisierung des Karussells als 'herausfordernd-einladend' oder 'furchterregend- abstoßend': gleiche 'äußere' und unterschiedliche 'innere' Realität.

Was bei der affektarmen Wahrnehmung von Gegenständen zumeist eindeutig scheint, ob sie 'wirklich'/wahr sind, trügt oft bei Gefühlen, Affekten und Gemütsregungen. Balint spricht hier von einer 'Wahrhaftigkeits- bzw. Aufrichtigkeitsprüfung'. Hinzu kommt die Frage, ob die Gefühle in bezug auf die Situation angemessen sind.

Die Realitäts-Testung des Philobaten erfolgt zweiphasig: a) die Sicherheitszone von Harmonie und 'friedlichen Weiten' wird kaum geprüft, b) Genießt er erregende Reize (Thrills), muß er alle Objekte - im Blick auf den Spannungsbogen von Gefahr, Erregung und zuversichtlicher Rückkehr-Hoffnung - genauestens abschätzen. Die Verzerrung liegt in einem Verschiebungsmechanismus, der die subjektiv-affektive Einstellung Objekten gegenüber in die vermeintlich eigenschaftliche Objektivität der Dinge/Objekte selbst hinein-projiziert: (to be thrilled wird zum thrill).

Beim Oknophilen gibt es einen ähnlichen Mechanismus: das subjektive des Anklammerns wird projektiv zum sicherheits-gewährenden Objekt-(aspekt), die ängstigende Möglichkeit eines Abwendens, des Objekts darf nicht diesem selbst zugehörig sein, sondern wird in die Gefährlichkeit des leeren Raumes zwischen Selbst und Objekt verbannt.

5. Zur Ontogenese von Subjekt und Objekt oder
'die Vorgängigkeit der Mischung'

Balint verwendet einige philosophiegeschichtliche und etymologische Anstrengungen zu den Begriffen 'Subjekt' und 'Objekt', woran hier nur die Doppeldeutigkeit im Term Objekt interessiert: es meint einmal das Widerständige, Querliegende (das deutsche Wort 'Gegenstand': also das, was entgegensteht, drückt dies ganz plastisch aus); sodann hat es die Bedeutung von Ziel, das worauf sich eine Aussage oder eine Handlung bezieht.

Doppelgesichtig begegnen uns hierin Ziel eines Wunsches und das Widerständige, welches die Erfüllung beeinträchtigen kann. Aus dieser Zweideutigkeit - man muß es schon so sagen - konstruiert Balint die Notwendigkeit eines vorgängigen harmonischen Zustandes der Mischung, worin sich Subjekt des Wunsches und Objekt verschränken. Die strikte Unterscheidung von Innen und Außen, Ich und Welt, Aktivität und Passivität verliert hier ihre Bedeutung.

Traditionell psychoanalytisch wäre jetzt von 'Primärem Narzißmus', 'Omnipotenz' die Rede, doch während ersterer in seiner fragwürdigen Selbstbezogenheit an reine Passivität grenzt, suggeriert das zweite Konzept illusionäre, ungeteilte Aktivität.

Balint hat anderenorts klinische Belege zur Ablehnung einer autistischen bzw. primärnarzißtischen Entwicklungsphase vorgelegt. Auch in der tiefsten Regression gibt es Beziehung, jedoch verliert sich die Widerständigkeit und Konturiertheit der nachmaligen Objekte. Im Zustand der 'Primären Liebe' - so Balints Begriff - herrschen die Sinne von Temperaturempfindung, Geruch und Geschmack; das Tasten trennt noch nicht Tasten und Tastbares; der Gesichtssinn sei noch nicht ausgeprägt. (Nach dem heutigen Erkenntnisstand unhaltbare Prämissen).

Das Kind erfährt seine Wünsche Umstands- und fraglos erfüllt, es erlebt das Objekt - die Mutter - ihre Person, Gesten, die Zuwendung wie die Luft, die wir selbstverständlich atmen oder wie der Fisch schwimmend in seinem Element, mit den 'Elementen' Luft und Wasser knüpft Balint nicht nur an die Spekulationen seines Lehrers Sandor Ferenczis an, der die Phantasien 'ozeanischer Gefühle' auf phylogenetisch hinterlegte Erinnerungen des Lebensursprungs aus dem Wasser zurückführte. Der Autorerinnert auch an die griechisch-ionische Naturphilosophie sowie Phantasien bzw. Erfahrungen beim Bergsteigen, Tauchen, Segeln u.a.

Noch deutlicher wird der thrill-Charakter, wenn wir an an moderne Formen wie U-Bahn-Surfing oder Extrem-Sportarten denken. Ob Balints Diagnosen hierbei angemessen sind, wie weit auf den 'Sucht'-Charakter hinzuweisen wäre oder ob er dazu beiträgt, den Suchtbegriff wieder enger zu definieren, bliebe noch zu diskutieren.

6. Die Sehnsucht des Philobaten, des Oknophilen
und des Analytikers

Wenden wir uns nun wieder den zu verhandelnden zwei Charaktertypen zu. Beide reagieren - so die These - auf das Trauma, daß die Objekte Kontur, Widerständigkeit und ein Eigenleben haben. Es gelingt ihnen nicht, dieses Trauma zu verwinden, regressiv versuchen sie magisch den Zustand 'primärer Liebe' zu restituieren:

Der Philobat sucht die friedlichen Weiten einer objektlosen, harmonisch-störungsfreien Welt; abgegrenzte Objekte gefährden dies, müssen angegangen und kontrolliert werden.

Auf den ersten Blick scheint seine Welt reifere Züge zu tragen; er erlebt Objekte getrennt in ihrer Ganzheit, entwickelt mitunter hervorragende Fähig- und Fertigkeiten (ein Fehltritt könnte für den Seiltänzer den Tod bedeuten).

Der Oknophile dagegen versucht die Trennung durch Annäherung bis zur phantasierten Introjektion rückgängig zu machen; die (Teil)-Objekte sollen wie im Zustand 'primärer Liebe' Umstands- und fraglos zur Verfügung stehen.

Seine archaische Welt mütterlicher Objekte scheint ursprünglicher, doch setzt das ängstliche Anklammern die Erfahrung von Objektverlust und somit getrennter Objekte schon voraus.

Auf das Trauma der Ich-Objekt-Differenzierung besteht die oknophile Reaktion in (temporärer) Verleugnung, den ersehnten Zustand gibt es nur in der Phantasie; philobatisch - in der Ausbildung von skills - gelingt es, diesen Zustand zeitweilig zu verwirklichen, aber um den Preis des Wiederholungszwanges.

Obgleich Balint mit seiner Typologie zwei Formen pathologischer Entwicklung sieht, gehört seine Sympathie eindeutig dem Philobaten. Er spricht von oknophilen Tendenzen in der Therapie, den Patienten mit konsequenten Deutungen 'bei der Hand zu nehmen', bis dieser glaubt, ohne ihre Hilfe nicht mehr leben zu können.

Die Technik mit philobatischen Neigungen geht sparsamer mit Deutungen, bleibt zumeist stiller Zeuge und gibt sich selten als abgegrenztes Objekt zu erkennen.

In der 'Erfahrung philobatischer Weiten', begleitet von der Ausbildung realitätsbezogener Fähig- und Fertigkeiten, sieht Balint ein Ideal des menschlichen Lebens, wie es in Märchen, Mythen und Religionen immer wieder anklingt. Es bleibt aber doch ein Unterschied, ob wir mit diesen 'Weiten' Kants Gefühl der Erhabenheit angesichts der Natur im Ganzen oder das sogenannte 'Survival-Training' von Managern meinen. Begrifflich bleibt ein schmaler Steg zwischen Pathologie und Utopie.

 

Michael Balint, Angstlust und Regression. Beitrag zur psychologischen Typenlehre,
Reinbek 1972 (Orig.: Thrills and Regression,1959.

rs@suesske.de © Kurzreferat im Rahmen der Weiterbildung in der Abt.
Psychotherapie/Psychosomatik -
15.10.95 (Christl. Krankenhaus Quakenbrück)



top

Home