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Roland Kaufhold

Paul Parin

Ein moralischer Anarchist

 

 

 

 

Ein moralischer Anarchist. Der streitbare Schweizer Psychoanalytiker Paul Parin wird heute 80 Jahre alt.  [FR 1996]

Paul Parin: Noch ein Leben. Eine Erzählung. Zwei Versuche. Freiburg i.Br. 1990/ Gießen 2002   [psychosozial 49/50 1992]

Paul Parin: Eine Sonnenuhr für beide Hemisphären und andere Erzählungen, Hamburg 1995   [psychosozial 71 1998]

 

Ein moralischer Anarchist. Der streitbare Schweizer Psychoanalytiker Paul Parin wird heute 80 Jahre alt.

"Wir waren diszipliniert, wenn wir selber es für richtig hielten; jeder Befehl verletzte unsere Würde. Wir fühlten uns als Weltbürger, solidarisch mit allen, die unterdrückt und ausgebeutet werden. Deshalb war für uns jede Heimat zu eng und die Verpflichtung auf eine Linie eine Fes­sel".

Der dies 1992 schrieb ist Paul Parin, streitbarer Schweizer Psychoanaly­tiker, in seinem Erinnerungsbuch an seine Zeit bei den jugosla­wischen Partisanen 1944/45. Es ist Krieg und wir gehen hin wurde ein Bestseller, für den er 1992, auf Vorschlag von Christa Wolf, mit dem Erich Fried Literaturpreis ausge­zeichnet wurde.

Im Okto­ber 1944 war der 27jährige Arzt gemeinsam mit sechs jungen KollegInnen aus Protest gegen die offi­zielle, tolerierende Haltung der Schweizer Regierung gegenüber den Natio­nalsozialisten unter abenteuerlichen Umständen zu den jugosla­wischen Partisanen aufgebrochen. Frei von trügerischen Illusionen betei­ligten sie sich als "Brüdergemeinde" mit ihrer chirurgischen Mission im antifaschi­stischen Kampf.

Paul Parin wurde am 20. 9.1916 in Slowenien geboren. Als Sohn eines Gutsbesitzers wuchs er unter privilegierten, multikulturellen Lebens­bedingungen auf. Der Berufswunsch des politisch bewußten Intellektuel­len stand früh fest: "Ich hab' mich schon seit 1934 auf die Chirurgie ge­stürzt, weil ich wußte, es kommt ein Weltkrieg", so er­zählte er 1992 bei einer Lesung des "Anderen Buchladens" in Köln. 1943 promoviert er in Medizin und macht eine psycho­analyti­sche Ausbildung. 1952 eröffnet er eine psychoana­lytische Praxis in Zürich, die klinische Basis für seine zahl­reichen psy­choana­lytisch-kulturkritischen Studien: Der Widerspruch im Subjekt (1978). Subjekt im Widersp­ruch (1986).

Wo immer möglich und nötig mischte er sich fortan in den öffentlichen Dis­kurs ein, belebte diesen durch sei­nen unbestechlichen, analytisch ge­schärften Blick auf gesellschaft­liche Gewaltverhältnisse, sowie mittels seiner beeindrucken­den Sprachkraft. "Das Politische ist immer auch per­sönlich", was glei­chermaßen auch umge­kehrt gilt. Das verdeutlichte Parin immer wieder - sehr zum Un­willen vieler seiner konservativen Berufskol­legen, die nach der schwie­rigen gesellschaftlichen Etablie­rung der Psy­choanalyse gar zu gerne das kulturkritische Erbe Freuds loszuwerden versuchten.

Ganz im Sinne der aufklärerischen und kultur­revo­lutionären Tradition der Psychoanalyse insistiert Paul Parin: "Die Vergan­genheit ver­sinkt, und Geschichtslosig­keit droht sich einzu­stel­len, wo immer es Herrschaft und Beherrschte gibt. Ohne eine Kul­tur, die ihre Kri­tik gegen die Machtverhältnisse rich­tet, ist kein Fort­schritt möglich".

Seine Position als kritischer Sozialist und "moralischer Anarchist" (Christa Wolf) bringt er mit den Worten Andrè Bretons zum Aus­druck: "Mit dieser Welt gibt es keine Verständigung. Wir gehören ihr nur in dem Maße an, als wir uns gegen sie auflehnen".

Von 1955 bis 1971 unternimmt Parin - gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Goldy Parin-Matthèy sowie Fritz Morgenthaler - sechs Forschungs­reisen nach Westafrika, um mit Hilfe der psychoanalytischen Gesprächs­technik das Seelenleben westafrikanischer Völker zu unter­suchen. Durch seine hieraus erwachsenen, inzwischen legendären Studien Die Weißen

den­ken zuviel (1963) und Fürchte Deinen Nächsten wie Dich selbst (1971) wurde er zum Mitbegründer der Ethnopsychoanalyse. 1985 folgt mit der Er­zählsammlung Zu viele Teufel im Land sein langer, schmerzhafter Abschied von Afrika: "Später saßen wie vier in unserer Kajüte beisammen. Ich weiß nicht mehr, wer von uns es war, der darauf zu sprechen kam. Wir kannten schon längst alle die Geschichten. Aber wie kam es, daß wir jede einzelne Geschichte im Erzählen veränderten, ohne es zu wollen? Wollten wir den stummen Kapitän, Garbani und die arme Nora-Verena aufheitern? Warum sagten wir nicht, was mit den Afrikanern wirklich los war? Früher hatten wir uns von den bunten und abenteuerlichen Erlebnissen nicht täuschen lassen. Über Afrika liegt ein Verhängnis. Die liebenswürdigen schwarzen Männer, Frauen und Kinder sind Opfer einer Katastrophe, mit der Europa, die Missionare, Soldaten, Händler und Maschinen den ganzen Kontinent überzogen haben. Und wir selber sind Teil und späte Boten des Grauens, von dem niemand spricht. (...) Seither bin ich den Gedanken nicht losgeworden, ich müßte jene Vorsicht, Feigheit und Freundlichkeit einmal rückgängig machen und wenigstens versuchen, die Erfahrungen, die wir unterwegs in Afrika gemacht haben, genau so aufzuzeichnen, wie sie mir im Gedächtnis geblieben sind." (Parin 1985, S. 14f)

In den letzten Jahren hat Parin seine Lebenserinnerungen in zahlreichen Erzählungen wiedergegeben, in denen sich die Geschichte dieses Jahr­hun­derts spiegelt: 1980 erschien Untrügliche Zeichen von Verände­rung: Jahre in Slowenien, 1990 Noch ein Leben, 1992 Es ist Krieg und wir gehen hin. 1993 und 1995 schließlich seine Erzählsamm­lungen Karakul und Eine Sonnenuhr für beide Hemisphären.

Als Grundmotiv für seine außergewöhnlich produktiven wissenschaftlichen, politischen und psychoanalytischen Aktivitäten hat Paul Parin sei­nen Forschungsdrang, seine Sehnsucht nach Aben­teuern sowie seinen unge­broche­nen Humor und Optimismus benannt.

In seiner Dankes­rede zur Verlei­hung des Erich Fried Preises bemerkt er dementspre­chend: "Wenn mir die Ereignisse auf den Leib rücken, kann ich keine Geschichten mehr erzählen. (...) Die Versuchung, mich ganz in die Lesewelt zurück­zuziehen ist da. Warum schweige ich nicht endlich und verzichte darauf zu schreiben? Weil ich gerne schreibe und weil ich Christa Wolf zu­stimme, die geschrieben hat: `Wer zu verzich­ten ange­fangen hat, ist auf Ungerechtig­keit festge­legt'."

Roland Kaufhold

Der Beitrag ist anlässlich Paul Parins 80. Geburtstages in der Frankfurter Rundschau (20.9.1996, S. 7) erschienen

Paul Parin: Noch ein Leben. Eine Erzählung. Zwei Versuche. Freiburg i.Br. 1990/ Gießen 2002

Der Schweizer Psychoanalytiker Paul Parin gehört zweifelsohne zu den scharfsinnigsten und streitbarsten Analytikern der Gegenwart. Bekannt wurde er vor allem durch seine ethnopsychoanalytischen Studien - z.B. Die Weißen denken zu viel - , jedoch auch durch seine zahlreichen Aufsätzen zu aktuellen psychoanalytischen, sozi­okulturellen und politischen Themen. Weiterhin trat Parin auch noch als Schriftsteller hervor, so in seiner autobiographi­schen Erzählung Untrügliche Zeichen von Veränderung.

Psychoanalytisch fundierte Erhellung des individuellen Leidens und gesellschaftskritische Erhellung kollektiver Prozesse und Denkeinschränkungen bilden für ihn immer ein unauflösbares Wechselgeflecht, eine Identität. Die Freudsche Kulturkritik stellt für Parin einen unverzichtbaren Kern des Freudschen Erbes dar. Das Individuelle ist für ihn immer auch politisch.

Wohl von dem größten Teil seiner analytischen Berufskollegen dürf­te er als störender, lästiger Stachel im Fleisch empfunden werden. Dies um so mehr, als er die analytische Methode bevorzugt auch auf seinen eigenen Berufsstand anwendet und eine selbstverschuldete Selbstbeschädigung des Freudschen Erbes durch erstarrte analyti­sche Standesorganisation postuliert und anklagt.

74jährig hat Paul Parin ein neues Buch verfaßt: Noch ein Leben. Eine Erzählung. Zwei Versuche ist der Titel dieser Schrift, in der sich seine skizzierten vielfältigen Interessen und Forschungen gebündelt wiederfinden. Das Buch beinhaltet eine Erzählung sowie zwei theoretische Abhand­lungen, die sich auf wesentliche Aspekte dieser Erzählung bezie­hen. Literatur und analytische Reflexion werden von Parin also als sich ergänzende Teile eines wissenschaftlichen Erkenntnis- und Aufklärungsprozes­ses verwendet.

Die Erzählung Noch ein Leben handelt vom Partisanenkrieg in Mailand 1944: Der Protagonist, ein junger Arbeiter, erschießt im Auftrag seiner Genossen einen vermeindlichen faschistischen Agen­ten. Daraufhin muss er mit Unterstützung der Partei untertauchen - um sein Leben zu retten, muss er den sozialen Tod erleiden. Immer wieder begegnet ihm eine Frau, La Gioconda, an die sich seine Phantasie bindet und die ihn Weiterleben lässt. Sie wird ein Teil von ihm, sein bester lebendiger Teil, für den er kämpft.

Unklar bleibt, ob die Tat ein Akt des Widerstandskampfes war oder aber ein gewöhnlicher Mord. Das Aufschreiben des Textes stellt für den Protagonisten eine Verarbeitungsform dar, um seine psychosoma­tischen Beschwernisse loszuwerden. Dieses Leben hätte auch das Leben des antifaschistischen Widerstandskämpfers Paul Parin sein können, wenn es es letztendlich auch nicht geworden ist.

Der Titel der Erzählung Noch ein Leben ist vieldeutig: War dies überhaupt noch ein Leben unter so extremen Verhältnissen? Oder wurde der Protagonist durch die Ereignisse genötigt, sich mit Energie und Phantasie ein zweites Leben aufzubauen - so dass er also doppelt so viel Leben wie Andere lebte?

Ein Motiv für die Erschießung des vermuteten faschistischen Agen­ten bildete das Bedürfnis nach Vergeltung. Dieses Bedürfnis sei "unserer Kultur inhärent" (S. 8), durchdringe unsere Institutionen sowie unser Fühlen, Denken und Handeln. Diesem Thema geht Paul Parin in seinem die Erzählung begleitenden ersten Essay Alles was Recht ist nach:

Ausgangspunkt für seinen kulturkritisch angelegten Essay bilden seine ethnopsychoanalytischen Erfahrungen: Während wir "Westler" jederzeit zu wissen glauben, "was recht ist", während unser ge­samm­tes Rechts­system wie auch das internationale Abschreckungssys­tem - implizit oder explizit - von dem Thema der Vergeltung we­sentlich mitbe­stimmt, durchdrungen ist, sei dieses Gefühl anderen Kulturen unver­ständlich und fremd. Parin führt eigene Erfahrungen an: So habe er wenige Monate nach der politischen Unabhängigkeit Malis mit einem angese­henen Pflanzer in einem malischen Dorf zu­sammenge­sessen und in einiger Entfernung einen bewaffneten Gendarmen auf sich zukommen sehen. Die koloniale Gendarmerie war damals vom neuen Staat vollständig übernommen worden und hatte auch da­nach noch im Land hemmungslos gewütet. Parins Freund wollte den Gendar­men einladen, während Parin selbst immer noch jedem Gendarmen ge­genüber Rachegefühle empfand. Sein Freund brauchte einige Zeit, um sich in ihn einzufühlen. Ihre unterschiedlichen Gefühle erklärte dieser s­chließlich mit den Worten:

"Vielleicht ist es gut, daß Sie so empfinden. Ich kann das nicht. Wenn man mir Übles antut, schla­ge ich zurück. Wer mir nichts Böses antut, den kann ich nicht has­sen!" (S.87).

Die Dogon könnten Ra­chegefühle in sich nicht aufbe­wahren, weil ihnen die uns scheinbar angeborene Fähigkeit, Aggres­sionen so lange zurückzubehalten, bis Vergeltung möglich ist, fehle.

Diese ethnopsychoanalytische Erkenntnis wendet Parin im Folgenden in kultur- und ideologiekritischer Intention an: Wir Europäer würden Vergeltung kalt, rational, objektiv-sachlich üben, ohne unsere eigenen Rachegefü­hle dabei überhaupt wahrzunehmen - Vergel­tung selbst auszuüben, sei uns dank der weit über uns stehenden Insti­tutionen Kirche und Rechtspflege schon längst verboten. Diese Inst­itutionen wissen, was Recht ist:

Das Menschenkind darf nicht selber Vergeltung üben, soll seinem Nächsten verzeihen, wenn nicht gar lieben. Verzeihung dürfe man auch nicht vom einzelnen schwachen Menschlein erwarten: "Nur die christliche Kirche allein weiß, wie statt der Vergeltung Vergebung zu finden ist." (S.89). Das Jenseits hingegen ist nicht frei von Vergeltung: Die Höllenfeuer warten.

Aus analytischer Sicht ist die Chance für ein wirkliches Verzeihen nur gering: Im Unbewussten gibt es kein Verzeihen, wie Parin unter Verweis auf Theodor Reiks 1929 veröffentlichte Studie "Verzeihung und Rache" verdeutlicht. Wir sind erst bereit zu verzeihen, nachdem wir uns gerächt haben.

Diese Erkenntnis wendet Parin auch auf die Institution Kirche und Justiz an: Die Justiz erscheine gemeinhin als "unabhängig, sauber abgetrennt von Rachegefühlen und der Anmaßung der Macht" (S. 91). Parin hingegen ist der Überzeugung, dass die Justiz - allem ober­flächlichen Schein zum Trotz - dazu dient, Vergeltung zu recht­ferti­gen. Hierin stehe unsere Rechtsordnung - so Parins provoka­tive These - der Sharia, dem islamischen Recht der Fundamentali­sten näher "als der alten menschlichen und sozialen Ordnung der West­afrika­ner" (S.98). Jenen nämlich seien Begriffe wie Strafe und Sühne fremd.

Diesen Gedanken führt Parin konsequent weiter. Nachdrücklich ver­deutlicht er immer wieder, dass sich ein Überhang an Ressentiments gleichermaßen auf Rechtspfleger und Rechtsbrecher senke. Als Ver­schiebungsersatz für diese mächtigen Gefühle dienten einerseits fremde unbekannte, sowie auch bekannte, jedoch schwächere Gegner. Ob nun AIDS, Drogenmißbrauch, Kommunismus, militärische Bedrohung oder Terrorismus - alle diese Bedro­hungen hätten zwar einen realen Bedrohungskern, der jedoch in keinem Verhältnis zur realen Gefahr stünde. Unter dem Druck einer kollektiven projektiven Phantasie werde die Wirklichkeit zwar wahrgenommen, jedoch gleichzeitig illusionär umgedeutet. Solche projektiven Identifikationen entstünden - so Parins gesellschaftskritische Erkenntnis - nicht spontan, sondern würden ge­zielt gesteuert. Sie bewirkten ideologische Verblendung und seien somit  Instrumente der Herrschaftssicherung.

Der zweite Essay Der nationalen Schande zu begegnen beinhaltet einen Vergleich zwischen der deutschen und der italienischen Kul­tur, unter dem besonderen Aspekt, wie die faschistische Vergangen­heit von diesen beiden Völkern auf sehr unterschiedliche Weise "bewältigt" wurde. Parin versucht zu eruieren, "warum Italien zu seiner faschistischen Vergangenheit so anders steht als die deut­sche Bundesrepublik zum Nationalsozialismus" (S. 8). Er erinnert an Margarete und Alexander Mitscherlichs Studie "Die Unfähigkeit zu Trauern", benennt als zusätzliches Erkenntnisinstrument jedoch noch seine ethnopsychoanalytische Methode; die Verbindung zwischen kultureller und psychoanalytischer Kritik sei bei dieser Thematik legitim. Sein vorrangiges Erkenntnisinteresse sei hierbei, zu diskutieren, "was der Verleugnung entgegenwirkt und durch welche kulturellen Prozesse das "Vergessen" der Vergangenheit rückgängig gemacht werden kann" (S. 123).

Parin führt zahlreiche Beispiele für diese divergierenden  Um­gangs- und Verar­beitungsfor­men zwischen Italien und Deutschland an: Während in Italien am 8. Mai 1945 "kein gottähnliches Ideal zerschlagen" (S. 128) werden mußte, sei in Deutschland "eine Nei­gung zur Abwendung von der Vergangenheit, zur Vermeidung der Erin­nerung" (S. 124) überdeutlich. Diese habe sich "zur affektiven Seelenb­lindheit für die gemachten Erfahrungen und zum totalen Vergessen, zur Amnesie" (ebd.) verstärkt. 

Bloßer Protest oder rationale Aufklärung allein reicht nicht aus, um die­ser "unbewußte(n) Fixierung am externalisierten faschisti­schen Ideal" (S. 125) entgegenzuwirken. Als eine Möglichkeit zur Aktivierung aufarbeitender Prozesse bezieht sich Parin auf Winni­cotts Begriff vom "cultural experience": Kulturelle Erfahrungen, das Erleben von Kultur könne eine Milderung der Scham, eine Verar­beitung der gemachten Erfahrungen ermöglichen - durch diese könne die Fähigkeit zum Trauern wiederhergestellt werden. Dies erscheint Parin als die adäquateste Möglichkeit, der nationalen Schande zu begegnen, die verinnerlichte Ideologie der Nazijahre zum Tanzen zu bringen und damit aufzulösen.

Parins Erzählung erscheint mir als eine konkrete Umsetzung seiner Erfahrungen und Einsichten. So wie Parin in seiner Erzählung Un­trügliche Zeichen von Veränderung seine Erfahrungen als Wider­standskämp­fer des jugoslawischen  Untergrundes berichtet, so wer­den in seiner Er­zählung Noch ein Leben seinem Protagonisten u.a. über die Lekt­üre des Romans "Uomini e no" des italienischen S­chriftstellers Elio Vittorini sowie der von ihm 1945 gegründeten Zeitschrift "Il politecnico"  die Augen geöffnet; er wird in eine neue Existenz, in sein "zweites Leben" gestoßen.

Diesen Aspekt greift Parin in dem Essay "Der nationalen Schande zu begegnen" erneut auf: Er entfaltet exemplarisch für die unter­schiedlichen kulturellen Verarbeitungsformen in Italien und in Deutschland die Bedeutung von Elio Vittorini: Dieser Dichter gibt den Männern und Frauen ihre eigene Sprache wieder, "eine Sprache, die neu scheint, obwohl jedermann sie spricht. Mit dem Instrument dieser Sprache hat der Dichter der Rede einen neuen Sinn gegeben, sie enthält Widerspru­ch, sie treibt den Konflikt mit den Oberen weiter. Lite­ratur ist nicht mehr ein Privileg für die Gebildeten" (S.142). Parin sieht hierin die Basis für "jene breite Teilnahme an der literarischen Kritik der Kultur" (S. 143), die nach 1945 in Ita­lien einsetzte - und die er in Deutschland in dieser Eindeutig­keit nicht zu finden vermag.

Bezeichnend ist für Parin in diesem Kontext auch, dass in der deut­schen Übersetzung der Titel "Uomini e no" mit "Dennoch Menschen" statt mit der naheliegenden Übersetzung "Menschen und Unmenschen" wiedergegeben wird. Deshalb betont Parin: Niemand ist Unmensch, weil er ein deutscher Soldat ist oder weil er zur Besatzungsmacht gehört. Jedoch: "Wer sich (...) der unmenschlichen Unterdrückungs­maschiene verschrieben hat, ist Unmensch" (S. 145). Die Botschaft des Romans lautet: Das Persönliche ist immer politisch, das Poli­tische persönlich.

Parin gehört - neben Autoren wie Cremerius, Dahmer, Richter, Ekstein oder Mannoni - zu den wenigen Analytikern, die immer wieder auf die kultur- und gesellschaftskritische Dimension des Freudschen Werkes insistieren und die von schnöder Geschäftstüchtigkeit beschädigte Analyse kritisieren. Eindeutig ist sein Resümee in diesem anregen­den Buch. Er konstatiert:

"Die Vergangenheit versinkt, und Ge­schichtslosigkeit droht sich einzustellen, wo immer es Herrschaft und Beherrschte gibt. Ohne eine Kultur, die ihre Kritik gegen die Machtverhältnisse richtet, ist kein Fortschritt möglich" (S. 153).

Roland Kaufhold

Die Rezension ist erschienen in psychosozial Nr. 49/50 (I/II 1992), S. 193-196.

Paul Parin: Eine Sonnenuhr für beide Hemisphären und andere Erzählungen, Hamburg 1995

Zwei Jahre nach Karakul (1993) legt Paul Parin einen neuen Erzählband vor: Der Titel Eine Sonnenuhr für beide Hemisphären läßt den sozialen Ort dieser 13 Erzählungen vermuten. Die Erzählungen sind aus Parins weltweiten Forschungsreisen erwachsen, aber auch aus seiner Jugendzeit, stammen somit aus seiner europäischen Heimat wie auch aus seinen gemeinsam mit Goldy Parin-Matthèy unternommenen abenteuerlichen Expeditionen nach Afrika und Asien.

Zum Inhalt: Der polnische und der preußi­sche Adler - beschädigt beide ist eine 33seitige biographische Rückerinnerung an eine Kindheitsperiode, gefüllt mit farbigen Landschaftsbeschreibungen. Mit acht Jahren verbringt Paul Parin gemeinsam mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder einen Sommer in einem Schloß in Polen. Sein Vater, Großgrundbesitzer in Slowenien, verwaltet es für einen reichen Wiener Kriegsgewinnler. Es ist eine Märchenwelt, aus der Perspektive des verwunderten Kindes beschrieben. Einige Erinnerungen tauchen in Parin auf, die in ihrer Langlebigkeit Mythen ähneln. Der achtjährige Paul interessiert sich gemeinsam mit seinem Bruder für die Natur und für Tiere. Zunehmend mutiger werdend erkundet er die Wildnis: "Hier ist die Maikuhle, die wunderbare und unheimliche Wildnis, mein Polen, das ich noch immer in mir herumtrage; es taucht von Zeit zu Zeit wieder auf, unverändert geheimnisvoll." (S. 14) Paul entdeckt - so meint er sich zumindest zu erinnern - bei seinen Erku­ndungsgängen einmal europäischen Urpferde, von Prschewalski in geduldiger Zuchtwahl geschaffen:

"Der Rücken nach hinten abfallend, falfarben mit einem dunklen Streifen, auch die steilstehende Mähne ist dunkel, das Köpfchen mit den kleinen spitzen Ohren immer wieder mit schnuppernden Nüstern gegen den Wind gehoben. (...) Ich bin beglückt. Ich habe die europäischen Urpferde zu Gesicht bekommen. (...) Unerschütterlich trage ich das Bild noch heute in mir." (S. 15)

Im gleichen Jahr macht Paul zwei grundlegende pädagogische Erfahrungen, die seine kindliche Beobachtungsgabe für Ungerechtigkeiten schärfen. Er begegnet der Pädagogik in ihrer gewaltförmigen, moralischen, erstarrten Erscheinungsform - bei einem Schulbesuch in Polen wie auch in einem von Nonnen geleiteten deutschen Erholungsheim. Der Schulbesuch hat sich Paul eingeprägt:

"Als der Herr Lehrer hereinkam, sprangen alle auf, er schaute scharf vom Podium auf uns herunter, setzte sich hinter sein Pult und klatschte in die Hände, worauf sich alle schleunigst auf ihren Platz setzten. Der Lehrer blätterte in einem Buch und rief einen Namen. Der Bub rannte nach vorn, verbeugte sich und sagte etwas auswendig her. "Gut. Kein Fehler", sagte der Lehrer und rief einen anderen Buben hinauf. Der blieb beim Hersagen zweimal stecken. Der Lehrer sagte "zwei Fehler" und zeigte mit dem Daumen nach hinten, zur Schiefertafel. Der Bub mußte ihm ein biegsames Rohrstöckchen holen, das neben der Tafel an der Wand lehnte..." (S. 23).

Es folgen genaue Beschreibungen seines kindlichen Umgangs mit der beobachteten Gewalt, deren ohnmächtiger Zeuge er wird - unmittelbar betroffen hiervon ist er als Sohn eines privilegierten Schloßherrn nicht, wie ihm der Lehrer selbst einmal mitteilt. Auch verfügt er noch über einen weiteren Schutz - eine verständnisvolle Mutter. Als er einmal erschüttert und weinend nach Hause kommt erahnt sie die pädagogische Realität: "`Du mußt nicht mehr in diese Schule', sagt die Mama, `es war ein Fehler, dich gehen zu lassen'. Ich glaube, daß sie mehr erriet, als ich sagen konnte." (S. 27)

Parin erzählt weitere wunderlich-komische pädagogische Begebenheiten aus vergangenen und zugleich gegenwärtigen Zeiten, um am Ende zu bemerken:

"Ich habe mich ganz auf meine Erinnerung verlassen, als ich dies alles aufgeschrieben habe. Ob es wirklich so gewesen ist, weiß ich nicht. Noch heute kann ich nicht glauben, daß das preußische Hinterpommern eine Meeresküste hat, obzwar ich selber dort gewesen bin. Andererseits bin ich beinahe sicher, daß es irgendwo in Polen noch immer die Prschewalski-Urpferde gibt, obwohl ich schon lange nichts von ihnen gehört oder über sie gelesen habe, außer kürzlich einige Zeilen in einer Erzählung des abchasischen Dichters Fasil Iskander. Doch bezieht sich das, was er schreibt, auf die Zeit von Stalin, und der ist schon lange tot." (S. 40)

Die Mailänder Vettern erzählt das Schicksal von zwei Verwandten, die der aus einer jüdischen Familie stammende Parin 1936 während seines Medizinstudiums erstmals näher kennenlernt. Es sind abenteuerliche und tragische Erinnerungen aus der verbrecherischen und sinnlos-willkürlichen Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus. 20jährig ist Parin erstmals zu Besuch in Mailand, trifft seine beiden Vettern Beniamino und Gigi jeweils getrennt voneinander, die von Charakter und Herkunft her sehr unterschiedlich und "auch durch nichts als meine Erinnerung miteinander verbunden geblieben" sind. (S. 42) Der politisch bewußte Student Paul Parin benötigte die quirlige und lebend­ige Millionenstadt Mailand als Erfahrungsraum, "weil ich eine neue Großstadt brauchte, nachdem Wien am Heldenplatz dem Hitler zugejubelt hatte und mir verlorengegangen war." (S. 43)

Frei von anklagendem Unterton folgen detailgenaue, humorvolle  Personenbeschreibungen seiner Verwandten, in denen sich das Lebensgefühl eines privilegierten, aufgrund seiner jüdischen Abstammung objektiv bedrohten und doch zugleich die eigene Gefährdung verleugnenden Milieus der damaligen Zeit widerspiegelt. Die Gefahr, die Hitler und Mussolini darstellten, leugnete Beniamino keineswegs. Parin bemerkt: "Die ironische Distanz meines Cousins, die ihn davor bewahrte, die Gefährdung seiner Existenz ernst zu nehmen, machte ich mit. So konnte ich mich leicht auf den nächsten Besuch freuen." (S. 48) 1940 unternimmt der inzwischen 24jährige Parin unter Gefährdung seiner eigenen Person einen letzten Versuch, seine Neffen zur Flucht in die nahe Schweiz zu bewegen - vergeblich. Italien wird faschistisch. Dann hört er nichts mehr von ihnen. Parin erinnert sich:

"Milano verschwand mir aus dem Bewußstsein, die Stadt war abgeschrieben, Feindesland, kontaminiert mit dem Gift der Deportationen. Die Mailänder Vettern waren unter dem Horizont der Endzeit getaucht. An den stillen Beniamino und an Gigi, der von Jugend und Lebenslust vibrierte, dachte ich nur noch selten; sie waren in der allzu großen Schar der verlorenen Freunde aufgegangen. Verfluchte Zeiten." (S. 57)

Erst anlässlich der Kapitulation Mussolinis im September 1943 erinnert sich Parin - der zu dieser Zeit als Arzt am Bürgerspital Luganos arbeitete - wieder an seine Vettern. Jahre später sollte er über ihr Schicksal Näheres erfahren: Der eine war ermordet worden, ausgelöscht, der andere war rechtzeitig von einem Verwandten nach Marokko geschickt worden, wurde dort ökonomisch erfolgreich und privat glücklich. Zufälligkeiten. Was bedeutet Parin die erzählte Epoche einer vergangenen, verbrecherischen Zeit?      

"Warum mir die Mailänder Vettern immer gleichzeitig in den Sinn kommen, warum sie die gleiche Erinnerungsgegend bewohnen, war vorerst kein Rätsel: die Einheit des Ortes. Dann, als alles vorüber war, das Schicksal - die faschistische Endzeit - mit beiden grausam verfahren war, den unscheinbaren und unbeholfenen Beniamino hinaufgewirbelt, den übermütigen smarten Gigi zerschmettert hatte und sie - ganz anders als ich oder irgendwer es erwartet hätte - ausgespielt worden waren wie Spielkarten, habe ich es aufgegeben, nach einem Sinn in ihrem Schicksal zu suchen. (Von Gerechtigkeit sei nicht die Rede.) Die Verhältnisse wirken auf Menschen ein, absurd und wahllos, in jener Zeit und heute. Dier Mailänder Vettern gehören nur in meiner Erinnerung zusammen" (S. 43).

Es folgen weitere komische, abenteuerliche und traurige Geschichten, aus der Perspektive des neugierigen und engagierten Menschenkenners beschrieben, halb erfunden und halb erlebt, in denen die Protagonisten Abenteuer und Gefahren bestehen, die von Menschen geschaffenen Verhältnisse kennenlernen, träumen. Eine Erzählung beginnt so:

"Ich war siebzehn und hatte das Gefühl, noch nie ein richtiges Abenteuer erlebt zu haben. Das Gefühl habe ich gelegentlich noch heute. Doch war es damals stärker und drängender. (...) Ich hatte in Susak den Liniendampfer genommen, der die Adriaküste entlang bis Dubrovnik fuhr, um Onkel Umberto in Zara zu besuchen, wie im letzten September und vor zwei Jahren. (...) Nachdem ich ein Wurstbrot mit einem Schoppen dalmatinischen Rotwein heruntergespült hatte, das beim Steward für drei Dinar zu haben war, schlief ich auf Deck. (...) Auf meinem Platz am Vorderdeck ließ ich mich von der Septembersonne bräunen, sah die Inseln langsam vorüberziehen, die immer grüner wurden, je weiter wir nach Süden kamen. Ich döste ein und wachte von der Sirene auf, wenn das Schiff anlegte und bald wieder weiterfuhr..." (S. 88f.)

Es folgen weitere abenteuerliche, vom wissenschaftlichen Forschungsdrang inspirierten Erzählungen: Reisen durch Äthiopien im Jahr 1972, einfühlsame Beschreibungen seines Besuches bei dem Ethnologen Hans Kummer, bekannt durch seine Verhaltensforschungen ei äthiopischen Pavianen; ein erneuter Besuch im sozialistischen Äthiopien zehn Jahre später: Real existierender Tourismus. Bericht von einer kapriziösen Ferienreise ironisierend betitelt. Dann Reisen "im Westen der nördlichen Hemisphäre": Besuche bei einem marxistischen Freund, einem Biologen, in Kanada, 1969, sowie eines weltweiten Afrikanisten-Kongresses, bei dem sich wohlwollende universitäre Afrikaforscher treffen - und zu ihrer Irritation durch junge Aktivisten der Black Panther am Diskutieren gehindert werden: Sind Black Panthers Afrikaner?, so der Titel.

In einem letzten Kapitel erzählt Parin über seine Besuche in Indonesien, in der Phase seines schmerzhaften Abschieds vom geliebten Afrika, dem Ort wahrer Brüderlichkeit und unverstellten Glücks. Parins Interesse an Indonesien, lange in ihm verborgen, ging auf einen Jugendfreund Goldy Parin Matthèys zurück: Ferdl, der in Graz gemeinsam mit Goldy und einigen Freunden in einer kleinen, anarchischen Brüdergemeinde verkehrt hatte:

"In die Brüdergemeinde fand Einlaß, wer radikal gegen alles war, was die Insel umgab. Im Park oder im Wintergarten trafen sich Künstler und Kommunisten, Dichter und schöne Mädchen, Architekten und Germanisten. Sie tranken Rotwein und türkischen Kaffee und diskutierten bis zum Morgengrauen. Goldy sang Chansons von Brecht zur Gitarre, und Wolfgang Benndorf trug die Lieder vor, die er komponiert hatte." (S. 166)

Ferdl war vielleicht nicht das "Vorbild" der Brüdergemeinde, war jedoch allen voraus. Ein Weltenreisender, der aus der Enge von Graz als erster den Weg hinaus in die Welt fand. Für Parin war er, bewusst oder unbewuss, eine Identifikationsfigur:

"Ich habe Ferdl nie getroffen. Goldy hat mich keineswegs als seinen Zwilling oder Nachfolger angesehen. Doch haben die Abenteuer seiner längst vergangenen Jugendzeit für uns die Weichen gestellt, als es mit den Afrikareisen nicht mehr weiterging und wir uns entschlossen, nach Indonesien zu reisen. Der Mythos seiner Abenteuer hat sich in mir festgehakt." (S. 167; Hervorhebung d. Verf.)

Indonesien bot der "leidenschaftlichen Neugier" des Fors­chers Parin, "die man Forschungsdrang nennt" (S. 196), ein neues Betätigungsfeld, neue Orientierungsmöglichkeiten. Ein Islam, in dem die Frauen nicht unterdrückt werden. Parin bemerkt:

"Die geographische Abstraktion schien unbegrenzte Möglichkeiten zu öffnen. Während ich von dieser Reise erzähle, merke ich, wie wenig wir uns von der eigenen Vergangenheit entfernt haben. Über exotischen Inseln - dieselbe Sonne." (S. 168)

Es folgen weitere Abenteuer und lebensähnliche Erfindungen aus Indonesien: Eine Massenbekehrung, spontan entstanden, von den christlichen Missionaren ängstlich durchgeführt, von der ihm Großvater Jan berichtet. Eine Rikschafahrt, angesichts sprachlicher und kultureller Defizite des Erzählers von Peinlichkeiten begleitet. Ein inszenierter Schwerttanz, zur Belustigung erhoffter Touristen, ein Ort der Erniedrigung. Ein von Europäern organisierter Kunstraub, kulturelle Entwurzelungen, menschenverachtend und skrupellos durchgeführt.

Schließlich landet Parin auf der Insel Alor, wo amerikanische Forscher vor 50 Jahren die Kulturanthropologie begründet haben. Parin stellt einige Überlegungen zu den früheren ethnologischen Deutungsversuchen an, verbunden mit Landschaftsbeschreibungen. Dann lernt er einen jungen Forscher kennen, der die bedrohte Architektur der Adat-Hütten und Häuser in mühsamer Arbeit aufzeichnet, photographiert. Das Völkerkunde-Museum von Rotterdam möchte diese in Verwahrung nehmen. Kommt solchen europäischen Bemühungen ein Sinn zu? Den Titel dieser lebendigen und anrege­nden Erzählsammlung Eine Sonnenuhr für beide Hemisphären aufgreifend, bemerkt Parin abschließend:

"Von der großen Reise zurück, fragen wir uns, ob die Zeugnisse des Adat in einem Museum am richtigen Ort sind. Wohin gehören die wunderbaren Kulturen der südlichen Hemisphäre? Sie werden von der Moderne überrollt. Die behutsamen Indonesier könnten sich nicht wehren. Die Menschen beider Hemisphären gleichen einander immer mehr. Doch kommen sie einander nicht näher. In meiner Erinnerung sind sie noch beisammen, bewahrt wie im Museum; unter derselben Sonne, immerhin." (S. 205)

Roland Kaufhold

Die Rezension ist erschienen in psychosozial Nr. 71 (I/1998), S. 135-138.

 

 


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erstellt: 01.06..2004