Zum
Inhalt
Boris Zabarko, selbst
Überlebender des Ghettos von Schargorod hat 86
ergreifende und erschütternde Berichte von Überlebenden
der Ghettos in der Ukraine gesammelt. In jedem der
Berichte schwingt die Trauer und Klage mit: »Nur wir
haben überlebt«. Als Kinder oder Jugendliche wurden sie
Zeugen, wie ihre Eltern, Geschwister und alle
Familienangehörigen ermordet wurden. In ihren Berichten
sagen sie: »Vielleicht erscheint dem einen oder anderen
mein Bericht wie eine Aufzählung trockener Tatsachen,
aber für mich sind das die Meilensteine meiner
hungrigen, zertretenen Kindheit.« »Als ich ein Kind war,
habe ich von einem Stück Brot und von der Freiheit
geträumt. Ich träumte davon, eine echte Puppe im Arm zu
halten. Aber mein Traum wurde nicht wahr.«
Die Berichte enthalten
Schilderungen der grausamen Morde. Sie zeugen aber auch
vom übermächtigen Überlebenswillen der Kinder. »Mutter
hielt mich ganz fest, drückte mich an sich und sagte:
›Wenn wir sterben, dann zusammen, damit du nicht leiden
musst.‹ Aber ich riss mich los, sprang durchs Fenster in
den Garten und entkam.«
Der Leser erhält
Informationen über die Schwierigkeiten der Flucht, des
Untertauchens und der Rettung durch Menschen, die ihr
Leben und das Leben ihrer Familien riskierten, um diese
gejagten, gequälten und verzweifelten Juden zu retten,
und sei es nur für eine Nacht. Die mahnende Erinnerung
ist die Triebfeder für diese Zeitzeugenberichte.
»Möge meine Erzählung dem
ewigen und leuchtenden Andenken an die unschuldigen
Opfer dienen, die in den Gräbern ruhen. Natürlich lässt
sich damit die tiefe Traurigkeit nicht heilen, die für
immer in unserem Gedächtnis, in unseren Herzen wohnen
wird.«
Dittrich Verlag Köln |